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70mm Film Introductions
Schauburg's 3. Todd-AO 70mm festival,
Karlsruhe, Germany
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Feature
film text by: Wolfram
Hannemann, Korntal, Germany
Demonstration film text by: Paul Rayton, Hollywood, USA |
Date:
08.10.2007 |
Taras Bulba
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Wolfram
Hannemann introducing "Taras Bulba"
Hallo Widescreen-Fans,
liebes Publikum,
meine Damen und Herren,
im Namen der Schauburg darf ich Sie ganz herzlich zum 3. Todd-AO 70mm
Filmfestival hier in Karlsruhe begrüßen.
Mein Name ist Wolfram Hannemann und wie schon im letzten Jahr werde ich
auch an diesem Wochenende wieder das Vergnügen haben, als Filmmoderator
zu fungieren. Bevor ich nun in Deutsch fortfahre, gestatten Sie mir,
auch unsere internationalen Gäste zu begrüßen.
Good Afternoon, Ladies and Gentlemen,
hello, bonjour, grüezi Widescreen enthusiasts,
on behalf of the management of the Schauburg theatre I would like to
welcome you to our annual Todd-AO 70mm film festival, which takes place
for the 3rd time already.
My name is Wolfram Hannemann and it will be my
pleasure to be your host during this weekend. You probably have noticed
already that the major part of this year’s feature film presentations
(that is 8 of 12) will be shown in their German dubbed versions. So all
of you who are still a little bit unsecure with the German language will
have lots of opportunities to improve your skills! And by the end of
this festival you all can perfectly communicate in German. No doubt
about that! But to make it easier for you I will do my best to introduce
the films not only in German, but in English as well.
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Mit TARAS BULBA aus dem Jahre 1962 wollen wir unser Festival eröffnen.
Gefilmt in 35mm Anamorphic Panavision, wurde der Film optisch auf 70mm
aufgeblasen und gilt - so durfte ich bei der Recherche für dieses
Festival dazulernen - als der erste 70mm “Blow Up”-Film, der kommerziell
in Kinos eingesetzt wurde. Unser besonderer Dank gebührt Nick Varley aus
Schottland, der diese Kopie zur Verfügung gestellt hat. Besonders
beachtenswert bei diesem Epos ist die Filmmusik von Franz Waxman. Im
Anschluss an die kurze englische Ansprache möchte ich daher gleich das
Mikrofon an unseren Filmmusikexperten Thomas Rübenacker weiterreichen,
der sich bereiterklärt hat, uns einen kleinen Einblick in Waxmans
Schaffen zu geben.
TARAS BULBA, a historical epic movie from 1962, will open our festival.
This film ist said to have been the first ever movie to be blown up from
35mm Panavision to 70mm and shown commercially in cinemas. Our special
thanks goes to Nick Varley from Scotland who provided this print. One of
the major ingredients in this movie is its musical score by Hollywood
veteran Franz Waxman. Let me therefore pass the mike to film music
expert Thomas Rübenacker, who is kind enough to provide some information
about the composer. |
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Imperial Venus
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Bei den Vorbereitungen für dieses Festival gab mir der nächste Film auf
unserem Programm eine richtig harte Nuss zu knacken. Gerne hätte ich
Ihnen zu KAISERLICHE VENUS aus dem Jahre 1963 ein paar
Hintergrundinformationen gegeben. Fehlanzeige. So sehr ich mich auch
bemüht habe - es war nichts über dieses Filmwerk in Erfahrung zu bringen.
Immerhin verriet mir Google, dass es in Russland eine DVD des Films
inklusive Dolby Digital 5.1 Tonspur gibt und dass es der Film im
vergangenen Jahr zu einer deutschen TV-Ausstrahlung gebracht hat.
Erstaunlicherweise ist KAISERLICHE VENUS nicht einmal in dem
Standardwerk “Wide Screen Movies” von Carr und Hayes gelistet. Und doch
können wir Ihnen dieses scheinbar vollkommen unbekannte Meisterwerk in
einer historischen 70mm-Kopie präsentieren. Unser Dank gilt der
Kinemathek in Coburg, die uns diese deutsch synchronisierte Kopie zur
Verfügung gestellt hat. Der Film wurde von Jean Delannoy als
italienisch-französische Koproduktion inszeniert und hat eine
internationale Besetzung aufzuweisen: Stephen Boyd, Micheline Presle,
Massimo Girotti und Gina Lollobrigida, die in diesem Jahr ihren 80.
Geburtstag feiern konnte. Für ihre Leistung in KAISERLICHE VENUS wurde
die “Lollo” mit dem Silberband des italienischen Filmkritikerverbandes
ausgezeichnet.
Aufgenommen wurde der Film in Supertechnirama 70 unter Leitung des
ungarischen Chefkameramanns Gabor Pogany. Für die Musik zeichnet ein
Urgestein italienischer Filmmusik verantwortlich: Angelo Francesco
Lavagnino.
Preparing the introduction for the following film was quite a difficult
task. It seems that nothing has been documented about its production.
Well, at least nothing which would be easy to access. Being not a film
historian but merely a film buff I tried Google. With the exception of a
Russian DVD of this film Google couldn’t offer any link leading to some
good inside information. The film is not even listed in Carr/Hayes’
“Wide Screen Movies”. So I thought that maybe this movie does not need
any words at all. So let us plunge into the world of Napoleon and his
sister Pauline in this Supertechnirama 70 production from 1963. The
print was kindly supplied by the Kinemathek in Coburg.
And as I was just told by our friend Francois Carrin from France, this
film – although being a French co-production – was never released in
70mm in France! A scandal!
Genug der Worte. Lassen Sie uns jetzt eintauchen in die Welt Napoleons
und seiner Schwester Pauline. Viel Spaß.
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Pathfinder
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PATHFINDER aus dem Jahre 1988 markiert das Regie-Debüt des Norwegers
Nils Gaup, den er im Alter von 33 Jahren inszenierte. Nicht zu
verwechseln mit dem gleichnamigen Remake, das vergangenes Jahr unter
Regie von Markus Nispel in die Kinos kam. Gaup, so wird gesagt, ist wie
wir alle hier ein großer Fan von 70mm-Filmen und hätte PATHFINDER gerne
mit 65mm Negativfilm aufgenommen. Doch das Budget ließ dies leider nicht
zu. Und so wurde im 35mm Panavision-Format fotografiert und bei
Technicolor London drei 70mm-”Blow Up”-Kopien hergestellt. Eine im
norwegischen Original ohne Untertitel, eine weitere im norwegischen
Original mit dänischen Untertiteln und die letzte im norwegischen
Original mit englischen Untertiteln. Und genau diese ist es, die wir
gleich sehen werden. Herzlichen Dank an Jan Olsen vom Norsk
Filminstitute, der diese Kopie zur Verfügung gestellt hat.
PATHFINDER from 1988 was the directorial debut of Norwegian director
Nils Gaup, which he made aged 33. Being a big enthusiast for 70mm films
himself he wanted to shoot on 65mm negative. But due to budget
restrictions he ended up filming in 35mm Panavision with 3 70mm blow up
prints made by Technicolor London afterwards. The print we are going to
show this afternoon features the original Norwegian dialogue and English
subtitles.
PATHFINDER, by the way, was remade in 2006 by German director Markus
Nispel.
Sincere thanks goes to Jan Olsen from the Norwegian Film Institute for
providing this print.
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Khartoum
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KHARTOUM, die Geschichte von General Gordon und dem Mahdi, feierte seine
Weltpremiere am 9. Juni 1966 in London. Unter Regie von Basil Dearden
entstanden die Außenaufnahmen an Originalschauplätzen in Ägypten, wo am
Ufer des Nils eigens für den Film das Khartoum der 1880er-Jahre komplett
nachgebaut wurde. Zusätzlich wurden zwei Camps in der Wüste benötigt.
Eines wurde vom Regisseur geleitet, das andere von Yakima Canutt.
Canutt, einer von Hollywoods legendären Stuntmännern, wurde durch das
Wagenrennen in BEN-HUR weltberühmt. Für KHARTOUM musste er ein
Reiterheer, ein Kamelheer sowie Stuntleute für die spektakulären
Schlachtenszenen von Grund auf ausbilden. 70.000 Gallonen Wasser täglich
waren notwendig, um die gesamte Filmcrew ausreichend zu versorgen.
Angekarrt wurden diese von Tanklastwagen im rollenden Einsatz.
Produzent Julian Blaustein ließ den Film im superbreiten
Ultra-Panavision 70 Format herstellen. Dafür waren 65mm-Kameras mit
speziellen anamorphotischen Linsen notwendig. Chef-Kameramann Edward
Scaife, der im Alter von 82 Jahren 1994 verstorben ist, schrieb mir in
einem Brief im Jahre 1980 dazu: “KHARTOUM wurde in Ägypten in Ultra
Panavision aufgenommen, um auf Cinerama-Bildwänden mit einem
Seitenverhältnis von 1:2.85 vorgeführt zu werden. Dafür haben die
Objektive der Ultra Panavision Kameras an den Rändern jeweils einen
anamorphotischen Faktor von 1/4 um Verzerrungen an den Rändern der
gekrümmten Projektionswand zu verhindern.”
Die Kopie, die Sie gleich sehen werden, weist in der Tat die erwähnte
Randkorrektur auf, die jedoch nur bei sehr tief gewölbten Bildwänden
verschwindet.
Die Filmmusik zu KHARTOUM stammt von dem 1980 verstorbenen Frank
Cordell. Cordell war übrigens einer der beiden Komponisten, die Stanley
Kubrick für seinen Film 2001 mit einer Originalpartitur beauftragte,
bevor er sich für die Verwendung klassischer Musik entschied. Bei dem
anderen Komponisten handelte es sich um Alex North.
Dem Misserfolg von KHARTOUM ist es wohl zu verdanken, dass die
vorliegende Kopie noch sehr gut erhalten ist in Bezug auf Laufstreifen.
Was die Farben angeht, so haben die leider schon etwas nachgelassen.
Nichtsdestotrotz, so meine ich, tut dies der fantastischen Bildwirkung
keinen Abbruch.
The story of General Gordon and the Mahdi, as told in KHARTOUM, had its
world permiere in 1966 in London. Filmed on the banks of the Nile a
whole city had to be built duplicating the Khartoum of the 1880s. In
addition two desert camps had to be installed. One of those was
supervised by legendary Hollywood stuntman Yakima Canutt whose task was
to train from scratch a horse army, a camel corps and stuntmen for the
spectacular action sequences. Directed by Basil Dearden and produced by
Julian Blaustein, KHARTOUM was filmed in Ultra Panavision 70. Back in
1980 director of photography Edward Scaife wrote in a letter:
“KHARTOUM was photographed in Egypt in Ultra Panavision for distribution
on the Cinerama screens, with the curved screen and aspect ration of
2.85:1. The lenses on the Ultra Panavision cameras have a one fourth
optical squeeze at the edges of the picture area to avoid any distortion
at the edges of the curved projection screen”. You will recognize the
rectified edges on this screen during our screening. The distortion will
only be eliminated on much deeper curved screens. The print we are going
to show you luckily has not many scratches. However, the colors already
have begun to fade. Nevertheless the movie looks as breathtaking as ever
on this big Cinerama screen.
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The King and I
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Was haben die beiden Filme CAROUSEL und THE KING AND I gemeinsam? Nun,
es gibt gleich mehrere Gemeinsamkeiten:
1. beide Filme basieren auf Rodgers & Hammerstein Musicals
2. beide erlebten ihre Premiere im Jahre 1956
3. beide wurden von der Twentieth Century Fox produziert
4. beide wurden in CinemaScope 55 aufgenommen
THE KING AND I unter Regie von Walter Lang war der zweite und damit
letzte Spielfilm, der im CinemaScope 55-Verfahren aufgenommen wurde. Das
von Twentieth Century Fox entwickelte System basiert auf einem 55mm
breiten Negativfilm und einem anamorphotischen Vorsatz. Im Gegensatz zum
herkömmlichen 35mm CinemaScope-Film, bei dem ein Einzelbild eine Höhe
von 4 Perforationslöchern besitzt, hat das Einzelbild einer CinemaScope
55-Aufnahme eine Höhe von 8 Perforationslöchern und bietet damit die
vierfache Negativfläche.
CAROUSEL war der erste Film, der in CinemaScope 55 aufgenommen wurde.
Allerdings wurde er nie in diesem Format aufgeführt. Denn die vom
55mm-Negativ angefertigten regulären 35mm CinemaScope-Kopien
beeindruckten die Entscheidungsträger bei der Fox derart, dass man es
nicht für nötig empfand, 55mm-Kopien in die Kinos zu bringen. Anders bei
THE KING AND I, der sowohl in 35mm als auch in 55mm in den Kinos
ausgewertet wurde. Doch CinemaScope 55 hatte keine lange Lebensdauer.
Fox ließ das System zugunsten von Todd-AO sterben. THE KING AND I wurde
1961 auf Standard 70mm umkopiert und unter der Bezeichnung “Grandeur 70”
vermarktet. Die Umkopierung allerdings hatte einen seitlichen
Bildverlust zur Folge.
Erleben Sie nun also THE KING AND I in der amerikanischen
Originalfassung im 70mm-Format. Unser Dank geht an Bill Lawrence vom
National Media Museum in Bradford, England, der uns diese Kopie zur
Verfügung gestellt hat. Leider sind die Farben nicht mehr im
Originalzustand, aber dafür haben wir noch echten 6-Kanal Stereo
Magnetton.
THE KING AND I from 1956 was the second and last feature film to be made
in CinemaScope 55. The 55mm negative combined with an anamorphic lens
had four times the size of a conventional 35mm CinemaScope frame. The
system was developed by Twentieth Century Fox and introduced with their
production of Rodgers & Hammerstein’s CAROUSEL. Although it was intended
to get 55mm prints of CAROUSEL into theatres the studio executives
decided that 35mm reduction prints would do. They were so amazed by the
quality of these reduction prints when compared to conventional
CinemaScope prints.
However, THE KING AND I made it with 55mm prints into some theatres.
After THE KING AND I Fox dropped the system in favour of Todd-AO and
optically converted the movie to standard 70mm in 1961. This was called
“Grandeur 70” and got a big roadshow release. The print we are going to
show you is one of these Grandeur 70 prints. You may notice that a bit
of the picture is missing at the edge. That is due to the fact that
CinemaScope 55 had a wider aspect ratio than standard 70mm.
Bill Lawrence from the National Media Museum in Bradford, UK, has our
thanks for providing the print, which unfortunately has faded quite a
bit. Nevertheless I hope that you will enjoy the show.
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Ben Hur
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Die Musik aus dem Film BEN-HUR von 1959 war eines der ersten Soundtrack-Alben
in meiner LP-Sammlung. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass hier im
Saal noch weitere Fans sitzen werden, denen es genauso ergangen ist wie
mir. Ich kannte Miklos Rozsas Musik zu BEN-HUR noch bevor ich überhaupt
den Film selbst gesehen hatte. Das holte ich dann Anfang der 70er-Jahre
nach, als BEN-HUR in einem Stuttgarter Kino im 70mm-Format gezeigt wurde.
Ich möchte behaupten, dass dies für mich ein prägendes Erlebnis war, das
mein Leben von Grund auf veränderte. Denn jetzt war ich wirklich süchtig
nach Film - und speziell, wenn er 70mm breit war. Leider habe ich BEN-HUR
seit jenem verhängnisvollen Tag nie wieder in diesem Format erleben
dürfen. 35mm-Kopien, Fernsehausstrahlungen oder auch DVDs waren kein
Ersatz für das wuchtige 70mm-Filmerlebnis. Umso mehr freue ich mich
darüber, diesen Film nun nach so vielen Jahren endlich wieder so zu
sehen, wie er von seinen Schöpfern konzipiert wurde. Wir zeigen Ihnen
BEN-HUR in seiner Ur-Version, nämlich in anamorphotischem Camera 65 und
mit 6-Kanal Stereo-Magnetton. Damit das Bild in seiner ganzen Breite von
nahezu 1:3 auf unsere Leinwand passt, verwenden wir für die Projektion
ein Objektiv mit verlängerter Grundbrennweite und einem vorgeschalteten
Ultra Panavision Anamorphoten. Dadurch ergibt sich eine etwas reduzierte
Bildhöhe.
Leider war die uns vorliegende Camera 65 Kopie nicht mehr ganz
vollständig, so dass wir die fehlenden Szenen aus einer sphärischen
70mm-Kopie einfügen mussten. Die dadurch entstehenden Unstimmigkeiten
beim Bildformat dieser kurzen Sequenzen bitten wir zu entschuldigen.
Die Farben dieser als historisch zu bezeichnenden Filmkopie sind leider
komplett verblasst. In zwei Jahren feiert diese mit 11 Oscars prämierte
Version von BEN-HUR ihr 50jähriges Jubiläum. Wäre das nicht Anlass genug,
dem Film eine Restaurierung zugute kommen zu lassen? Hier ist Hollywood
gefragt.
The first 70mm movie I ever saw was BEN-HUR. And it changed my life. Not
only I became addicted to films in general, but especially to 70mm. The
music for BEN-HUR was also one of the very first soundtrack LPs I had in
my collection and I am pretty sure that in our audience today there are
some other folks who would tell exactly the same thing.
The print we are showing you this afternoon is one of the original
Camera 65 prints with an anamorphically squeezed picture and a German
dubbed 6-track stereophonic magnetic soundtrack. In favour of projecting
the picture in its original aspect ratio of almost 1:3 we are using a
longer focal length as well as an original Ultra Panavision anamorphic
lens. By doing so we are getting a slightly reduced picture height on
our screen. However we will be seeing the whole frame. Only the colors
have faded away. Unfortunately some scenes in our Camera 65 print were
missing. To show you BEN-HUR in its completeness we inserted the missing
scenes from a spherical 70mm print. During these scenes you might notice
a slightly different aspect ratio. So don’t get angry with us. It is the
best we could do.
The Oscar for Best Music Score was only one of eleven given to BEN-HUR
at the 1960 Academy Awards. Composer Miklos Rozsa would have celebrated
his 100. birthday back in April of this year. Reason enough to ask our
film music specialist Thomas Rübenacker to give us an introduction to
Rozsa’s work.
Bevor wir Sie nun mit dem Schicksal von Juda Ben-Hur konfrontieren,
komme ich nochmals auf die eingangs erwähnte Musik zurück. Unser
Filmmusikexperte Thomas Rübenacker gibt uns einen kleinen Einblick in
die Musik von Miklos Rozsa, der in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden
wäre.
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Uncle Tom's Cabin
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ONKEL TOMS HÜTTE entstand 1965 als Coproduktion zwischen Debora Film
(Rom), Melodie-Film GmbH (Berlin) und SIPRO (Paris) in Zusammenarbeit
mit Avala-Film (Belgrad) unter Regie von Geza von Radvanyi.
Federführender Produzent war der 1912 in Italien geborene Aldo von
Pinelli, der auch die Liedtexte für ONKEL TOMS HÜTTE beisteuerte.
Gefilmt wurde auf 65mm Negativfilm im MCS 70 Superpanorama Format.
Produzent Von Pinelli realisierte nach ONKEL TOMS HÜTTE noch eine
weitere Großproduktion in MCS 70 Superpanorama - DER KONGRESS AMÜSIERT
SICH - bevor er dann 1967 im Alter von nur 55 Jahren in München verstarb.
ONKEL TOMS HÜTTE erlebte seine Weltpremiere am 14. April 1965 im
Münchener Mathäser Filmpalast. Interessanterweise wurde der Film in den
USA erst vier Jahre nach seiner Weltpremiere in die Kinos gebracht. Und
das in einer um 42 Minuten gekürzten Fassung und nur im 35mm CinemaScope-Format
mit 4-Kanal-Magnetton.
Für seine Kameraarbeit bei ONKEL TOMS HÜTTE wurde Chefkameramann Heinz
Hölscher mit dem Filmband in Gold ausgezeichnet. Für die Musik zeichnet
Peter Thomas verantwortlich.
Unser spezieller Dank geht an die Kinemathek in Coburg, die uns diese
70mm-Kopie zur Verfügung gestellt hat.
UNCLE TOM’S CABIN was established as a French-German-Italian
co-production in 1965. Produced by Italian-born Aldo von Pinelli and
directed by Geza von Radvanyi it had its world permiere in April of 1965
in Munich. However, it was not until four years later that it was
released in America. Originally filmed in MCS 70 Superpanorama, a
European 65mm process, and released in 70mm in Germany, it did only get
a 35mm release in the USA where it also was cut by 42 minutes.
The print we are going to show you is an original German 70mm first
release print from 1965. Our special thanks goes to the Kinemathek in
Coburg for this really rare item.
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Ice Station Zebra
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EISSTATION ZEBRA entstand im Jahre 1968 unter Regie von John Sturges.
Die Geschichte aus der Zeit des kalten Krieges, der hier im wahrsten
Sinne des Wortes zu spüren ist, basiert auf einem Roman von
Bestsellerautor Alistair MacLean. Bei den Academy Awards 1969 wurde der
Film mit zwei Nominierungen bedacht: Beste Kamera und Beste optische
Effekte.
Einen seiner größten Fans hatte der Film in dem Multimillionär Howard
Hughes. Ihm gehörte damals ein Fernsehsender in Las Vegas. Und da es zu
jener Zeit noch keine Videorekorder gab, rief er einfach in seinem
Sender an und sagte, welchen Film er gerne sehen möchte. Der wurde dann
prompt ausgestrahlt. EISSTATION ZEBRA brachte es so auf über 100
Ausstrahlungen. Auch Hauptdarsteller Rock Hudson war von dem Film sehr
angetan, denn von allen Filmen, in denen er selbst mitwirkte, war
EISSTATION ZEBRA sein Lieblingsfilm.
An Rock Hudsons Seite sehen wir übrigens Patrick McGoohan, jenen
schwierigen Iren, dem schon mehrfach die Rolle des 007 James Bond
angeboten wurde und die er jedesmal aus moralischen Bedenken ablehnte.
Weniger wegen den brutalen Szenen als vielmehr der Liebesszenen wegen,
die für ihn als strengen Katholik nicht in Frage kamen. Als McGoohan für
EISSTATION ZEBRA verpflichtet wurde, hatte er gerade die erste Staffel
der Kult-TV-Serie THE PRISONER (zu Deutsch: NUMMER 6) in England
abgedreht. Die Dreharbeiten zu EISSTATION ZEBRA, für die McGoohan in die
USA reisen musste, dauerten länger als erwartet und so stand er bei
Drehbeginn der zweiten PRISONER-Staffel nicht zur Verfügung. Um die
Dreharbeiten nicht zu gefährden entsannen die findigen PRISONER-Autoren
eine Körper-Austausch-Geschichte. So konnte man auf McGoohan erst einmal
verzichten. Ironischerweise ist genau diese Episode die einzige, in der
“Nummer 6” (jetzt gespielt von Nigel Stock) eine Frau küsst.
Die Dreharbeiten zu EISSTATION ZEBRA wurden in Ultrapanavision begonnen,
aber bereits nach kurzer Zeit in Superpanavision fortgesetzt. Um den
Film bei seiner Erstaufführung in vielen Cinerama-Kinos zeigen zu können,
setzte MGM den eigenen 2001: A SPACE ODYSSEY schon frühzeitig vom
Programm ab, obgleich der noch Kasse machte.
In den siebziger und achtziger Jahren wurde Archivmaterial aus
EISSTATION ZEBRA in zwei weitere Filme eingearbeitet. Einer der beiden
Filme war Clint Eastwoods FIREFOX.
Wir zeigen Ihnen EISSTATION ZEBRA in einer deutsch synchronisierten 70mm
Erstaufführungskopie aus dem Jahre 1969, die alterungsbedingt den
Kunstschnee nicht mehr ganz weiß aussehen lässt.
ICE STATION ZEBRA is based upon an Alistair MacLean novel and was
directed by John Sturges for MGM in 1968. Filmed in Superpanavision 70
MGM wanted to have its premier engagements put into Cinerama venues. In
favor of doing so they even pulled 2001: A SPACE ODYSSEY although this
still was doing very good business.
One of the biggest fans of ICE STATION ZEBRA was Howard Hughes, who
owned the Las Vegas TV station. In the era before VCRs he just rang up
his TV station and told them which film to put on for him. This way ICE
STATION ZEBRA was televised more than 100 times! Poor Howard - he should
have ordered 70mm screenings of this movie instead!
The print we are going to show tonight is a German dubbed first run
print from 1969. Hopefully you will enjoy this 70mm show despite its
somewhat faded colors. At least the 6-track stereophonic magnetic sound
is intact enabling Michel Legrand’s score to be enjoyed to the fullest.
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2001: A Space Odyssey
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Eigentlich hätten wir Ihnen zu dieser späten Stunde gerne PINK FLOYD: THE
WALL gezeigt. Doch der gegenwärtige Rechteinhaber befindet sich leider
momentan in Verhandlungen mit einem deutschen Filmverleiher, in dem es unter
anderem um den Ankauf der deutschen Verleihrechte von THE WALL geht. Und
solange diese Verhandlungen nicht abgeschlossen sind, gibt es leider keine
Möglichkeit, THE WALL auf der Südkurve zu präsentieren. Aber das wird - so
wurde mir versprochen - im kommenden Jahr nachgeholt.
Und damit kommen wir zu unserem Ersatzprogramm, das sich bei genauerer
Betrachtung eigentlich als ein echtes Schmankerl entpuppt. Denn was Sie
heute Nacht zu sehen bekommen, ist nicht die vor ein paar Jahren
restaurierte Version von 2001: ODYSSEE IM WELTRAUM, sondern eine der
Erstaufführungskopien aus dem Jahre 1968. Die Farben dieser 70mm-Kopie haben
zwar schon etwas gelitten, aber Insider sagen nach wie vor, dass diese
Fassung in Bezug auf die Bildschärfe unübertroffen sei. Das endgültige
Urteil überlasse ich Ihnen.
Zu fortgeschrittener Stunde möchte ich auch gar nicht mehr viel sagen über
2001, den vermutlich jeder hier im Saal schon mindestens einmal in seinem
Leben gesehen hat. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen jetzt viel Vergnügen
bei Stanley Kubricks 2001: ODYSSEE IM WELTRAUM - präsentiert in 70mm und
6-Kanal Stereo Magnetton auf unserer Cinerama-Bildwand.
Ready for our late show? Stanley Kubrick’s 2001: A SPACE ODYSSEY from 1968.
We are not going to show you the meanwhile familiar restored version of this
movie classic but a German dubbed first run print from 1968 instead.
Although slightly faded this version is said to have a much better picture
sharpness than the new version. But judge for yourself.
At this late hour I don’t want to bother you with more information about
“2001”, since most of our audience tonight has probably seen this film once
at least. Instead I would like to quote from a letter which Stanley Kubrick
did receive from a young lady after she saw his movie:
“I must tell you it is the worst picture I have ever seen. I have been
racking my brain all afternoon trying to figure out the point you were
trying to make, and it is beyond my understanding. I think you were trying
to tell us something about life, but what it is, I just can’t determine. My
girlfriend and I watched the audience’s reaction as the people were leaving
the theatre. Some people stared at each other and said nothing, while others
laughed. The movie made no sense to me at all. Never before in my 19 years
have I left a movie knowing nothing what it was about.”
I guess young Therese Kustra must have seen “2001” in a bad 35mm
presentation.
Don’t worry. We will present you 2001: A SPACE ODYSSEY that way Stanley
Kubrick intended it to be seen: in 70mm with 6-track stereophonic sound on
the giant Cinerama screen!
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Play Time
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Jacques Tati, der mit bürgerlichem Namen eigentlich Jacques Tatischeff
hieß, wurde als Sohn eines russischen Vaters und einer holländischen
Mutter in Frankreich geboren. Seine künstlerische Laufbahn begann auf
der Bühne, wo er als Pantomime verschiedene Sportarten und Reisen in
unterschiedlichen Verkehrsmitteln parodierte. Anfang der 30er-Jahre
tauchte er erstmals in Kurzfilmen auf. Sein großer Durchbruch gelang ihm
mit seinem ersten, von ihm selbst geschriebenen und inszenierten
Spielfilm “Jour De Fete” - “Tatis Schützenfest” im Jahre 1947. 1953
folgte dann “Les Vacances De Monsieur Hulot” (“Die Ferien des Monsieur
Hulot), dessen Drehbuch mit einer Oscarnominierung bedacht wurde. Es war
der erste Film, in dem Tati die Figur des Monsieur Hulot präsentierte
und die ihn unsterblich machen würde. Monsieur Hulot, das ist ein etwas
exzentrischer, unbeholfener, altmodischer, aber sehr gutherziger Kerl,
der sich in permanentem Kampf mit den Tücken der modernen Zivilisation
befindet. “Mon Oncle”, “Play Time” und “Trafic” waren die weiteren
Spielfilme, in denen Tati seinen Monsieur Hulot verkörperte. Nicht
umsonst wird Tati gerne mit Größen wie Charles Chaplin oder Buster
Keaton verglichen. Denn wie jene Perfektionisten war auch Tati ein
Einzelgänger, der die völlige künstlerische Kontrolle über seine Filme
anstrebte. Diesem Perfektionismus ist es wohl zuzuschreiben, dass ihn
sein ehrgeizigtes Projekt in den finanziellen Ruin stürzte. Die Rede ist
von “Play Time”, den er unter großem Aufwand 1964 bis 1967 in Joinville
inszenierte. Dort ließ er von 100 Bauarbeitern zwei komplette Gebäude
erstellen, die den Einsatz von über 11.000 Quadratmetern Glas, fast
38.000 Quadratmetern Kunststoff, etwa 31.000 Quadratmetern Bauholz und
ca. 485.000 Quadratmeter Zement erforderten. Nicht umsonst wurde
“Joinville” spöttelnd in “Tativille” umbenannt.
Und als ob dies nicht der Superlative genug gewesen wären, ließ Tati
seinen Film mit 65mm Negativ aufnehmen. Auch wenn der finanzielle
Misserfolg von PLAY TIME dazu führte, dass sich Tati aus dem
Filmgeschäft zurückzog, so hat sich der enorme Aufwand dennoch gelohnt.
Tati präsentiert uns in PLAY TIME sehr oft Bilder, bei denen nicht nur
im Vordergrund Aktionen ablaufen, sondern auch im Hintergrund. Und das
70mm-Format ist geradezu wie geschaffen für seine künstlerischen
Absichten. In seinen Bildern gibt es unheimlich viel zu entdecken.
Jacques Tati verstarb im Alter von 75 Jahren. Am kommenden Dienstag wäre
er 100 Jahre alt geworden.
Wir freuen uns PLAY TIME in einer neu restaurierten 70mm-Fassung mit
DTS-Ton zeigen zu können. Unser Dank geht an Rene Wolf vom Filmmuseum in
Amsterdam, der uns diese Kopie zur Verfügung gestellt hat.
Ladies and Gentleman, let us welcome Monsieur Hulot. An eccentric,
conservative, goofy yet good-willing character who seems to be doomed to
do everything wrong in the modern world. Monsieur Hulot, that is the
trademark for which Jacques Tati will be known forever. Tati, whose real
name was Jacques Tatischeff, was born in France as the child of a
russian father and a Dutch mother. Having done a lot of stage work as a
pantomime he made his first feature length motion picture in 1947 (Jour
de Fete) which was followed in 1953 by “Les Vacances de Monsieur Hulot”.
This was the film with which Monsieur Hulot was introduced to movie
audiences. And it was a big success. In the years to follow the
character of Monsieur Hulot could be seen again in “Mon Oncle”, “Play
Time” and “Trafic”. This afternoon we will be screening Tati’s most
ambitious project, PLAY TIME, which in the end ruined him financially
and led to his departure from the movie business.
PLAY TIME was produced over a period of three years in Joinville,
France. Due to the fact that two complete buildings were built using
11.700 square feet of glass, 38.200 square feet of plastic, 31.500
square feet of timber and 486.000 square feet of concrete, it was called
“Tativille”. Last but not least Tati shot his film on 65mm negative and
I am sure that after seeing the movie you will agree with me that this
was a necessary artistic decision. By doing this it was possible not
only to have action in the foreground, but a lot of action in the
background at the same time as well.
Jacques Tati died at the age of 75 in 1982. Next Tuesday he would have
celebrated his 100. birthday.
We are happy to present you PLAY TIME in a newly restored 70mm print
with DTS sound. Our special thanks goes to Rene Wolf from the Filmmuseum
in Amsterdam for providing this print.
I would like to ask the audience to stay in their seats after the
screening of PLAY TIME since we do have a little surprise for you.
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El Cid
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EL CID aus dem Jahre 1961 gilt als einer der wahren Klassiker unter den
historischen Filmepen. Produziert wurde er von dem legendären Samuel
Bronston, der bei Filmfans bestens bekannt ist wegen seiner aufwändigen
Filmspektakel, die fast ausnahmslos als Roadshow-Präsentationen im
70mm-Format den Weg in die Kinos fanden: KÖNIG DER KÖNIGE, DER UNTERGANG
DES RÖMISCHEN REICHES, ZIRKUS-WELT, 55 TAGE IN PEKING und DIE
VERFLUCHTEN DER PAMPAS. 1908 in Bessarabia im heutigen Moldawien geboren,
wuchs er in Paris auf, wo er an der Sorbonne Politikwissenschaften
studierte. Seine Tätigkeit im Filmverleihgeschäft in Europa brachte ihn
schließlich nach Amerika, wo er als Produzent für die großen
Hollywood-Studios tätig war. Aber es dürstete ihn stets nach
vollkommener künstlerischer Freiheit, die er im Studiosystem Hollywoods
nie fand. So führte ihn sein Weg schließlich wieder zurück nach Europa.
Madrid in Spanien war fortan sein Domizil, von wo aus er als
unabhängiger Produzent seine Historienepen konzipierte. In seinen
Produktionen wurden keine Kosten und Mühen gescheut um Qualität, guten
Geschmack und Authentizität zu erreichen. “Ich wollte, dass jede Szene
echt ist und nicht nur echt aussieht” sagte er über EL CID.
Dementsprechend wurde für EL CID kein einziges Kostüm, kein Gegenstand
und keine Requisite geliehen, sondern speziell für den Film hergestellt.
Bronston starb im Jahre 1994 in Sacramento, Kalifornien.
Für seine Leistungen in EL CID wurde Bronston mit einem Golden Globe in
der Kategorie “Special Merit Award” bedacht. Der Film selbst wurde zwar
für drei Oscars nominiert, nämlich in den Kategorien “Best Art
Direction-Set Decoration, Color”, “Best Music-Original Song” sowie “Best
Music-Scoring of a Dramatic or Comedy Picture”, erhielt aber keine der
begehrten Trophäen. Beide Musik-Oscars gingen in jenem Jahr an Henry
Mancini für seine Musik zu FRÜHSTÜCK BEI TIFFANY.
Kein Academy Award also für Miklos Rozsa, dessen prächtigen Score Sie in
wenigen Augenblicken hören dürfen. Für mich persönlich enthält EL CID
einen der wirklich großen Momente der Filmmusikgeschichte. Wenn Charlton
Heston in der Rolle des Cid am Ende des Films auf seinem Pferd durch das
Stadttor reitet und sein Schild die einfallenden Sonnenstrahlen
reflektiert, setzt eine bombastische Orgel ein. Gänsehaut ist garantiert!
Übrigens wird der komplette Score zu EL CID im kommenden Jahr als
3-Disc-Set erscheinen - neu eingespielt von den Prager Philharmonikern.
Wir freuen uns EL CID in ungekürzter Fassung und im 70mm-Format zeigen
zu können. Auch wenn die Farben dieser Erstaufführungskopie
alterungsbedingt fast komplett verschwunden sind, so sind die
Bildschärfe des von Robert Krasker im Super-Technirama-70-Verfahren
aufgenommenen Films und der 6-Kanal-Stereo-Magnetton nach wie vor sehr
wirkungsvoll.
And now for a real classic in the world of historical epics: EL CID from
1961. Produced by the legendary Samuel Bronston, whom we all know for
his epical movies, all of which got roadshow presentations in the
splendor of 70mm: KING OF KINGS, THE FALL OF THE ROMAN EMPIRE, 55 DAYS
AT PEKING, CIRCUS WORLD and SAVAGE PAMPAS. Born 1908 in Bessarabia, then
part of the Russian Empire, Bronston studied political science at
Sorbonne University in Paris. Having worked in the motion picture
distribution field in Europe he then went to America where he became a
producer for the major studios in Hollywood. Always thirsting for
complete artistic freedom, which he couldn’t find in the Hollywood
studio system, he went back to Europe and settled in Madrid, Spain, and
became an independent producer. In his large scale movies no effort or
cost was spared to achieve quality, good taste and authenticity. “I
wanted every scene to be real, not just look real” he said about EL CID.
Not a single costume, article or prop was rented but executed by skilled
craftsmen. He was honoured with a Golden Globe as a “Special Merit
Award” for his work on EL CID. Bronston died in 1994.
EL CID received three Academy Award nominations, but did not get any of
the trophys. Miklos Rozsa’s score lost to Henry Mancini’s BREAKFAST AT
TIFFANY’S that same year. Too bad, because for me personally EL CID
contains one of the great moments in film music history. It is at the
very end of the film when Charlton Heston in the role of the Cid rides
on his horse through the city gate. As soon as the sun rays are
reflected by his shield an organ can be heard. But see and hear it for
yourself. By the way: Tadlow Records will release the complete score for
EL CID in 2008, newly recorded by the City of Prague Philharmonic
Orchestra.
We are going to show you the uncut version of the movie in the splendor
of 70mm. Well, the “splendor” has to refer to picture sharpness and the
discrete 6-track magnetic sound, for the colors of this original 60s
print have faded away, unfortunately.
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The Wild Bunch
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Sam Peckinpahs THE WILD BUNCH gilt als einer der Meilensteine im
Western-Genre, über den John Wayne einmal klagte, er hätte den Mythos des
“Old West” zerstört. Dabei wurde dieser Mythos eigentlich bereits durch die
Italowesternwelle gründlich demontiert. SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD wurde in
den USA drei Wochen nach der Uraufführung von THE WILD BUNCH in die Kinos
gebracht. Aber das nur so am Rande. Peckinpahs Film zeigte den Westen so,
wie ihn vor ihm noch keiner zeigte: brutal, blitzschnell und in Slow Motion.
Laut seinem Schnittmeister Lou Lombardo enthielt die Erstaufführungskopie
des Film 3.643 Schnitte - und damit deutlich mehr als je ein anderer
Technicolor-Film davor. Einige dieser Schnitte bestehen nur aus drei oder
vier Einzelbildern und sind dadurch für das menschliche Auge eigentlich viel
zu schnell, um bewusst erfasst zu werden. Doch sie wirken nachhaltig im
Unterbewusstsein. Aufgrund der gezeigten Brutalitäten hatte Peckinpah
erheblichen Ärger mit der amerikanischen Zensurbehörde, was zu einer Kürzung
führte. In der Tat ist die einzige Fassung, die von Peckinpah geschätzt
wurde, die europäische Version aus dem Jahre 1969. Mit einer Laufzeit von
145 Minuten war sie um zehn Minuten länger als die offizielle amerikanische
Fassung. Auf Drängen des europäischen Verleihers wurde in die von Peckinpah
geschätzte Fassung sogar noch eine Pause integriert, um den Film in
Roadshow-Manier präsentieren zu können. Im Jahre 1995 wurde der Film in den
USA restauriert und damit wieder die ursprünglich von Peckinpah konzipierte
Fassung hergestellt.
Bei der Kopie, die wir Ihnen gleich zeigen werden, handelt es sich um die
deutsche Erstaufführungskopie aus dem Jahre 1969. Der Film wurde in 35mm
Panavision aufgenommen und auf 70mm aufgeblasen. Sie enthält keine Pause und
leider nur 6-kanaligen Mono Sound, wie mir mitgeteilt wurde.
Sam Peckinpah’s THE WILD BUNCH from 1969 set a new standard for western
movies. The violence shown in it was new to this classic film genre and
veteran John Wayne once complained that Peckinpah’s film destroyed the myth
of the old west. Due to its violence the film did get a lot of trouble with
American censors and thus was only released in a cut version in the USA.
Europeans were much luckier because they got the “real thing”. Peckinpah was
only happy with the version released in Europe. And that is the one we are
going to show you tonight. It was blown up from 35mm anamorphic Panavision
to 70mm. The sound, unfortunately, is a German dubbed mono mix spread across
the six magnetic tracks of the print, as I was told.
Damit darf ich mich ganz herzlich von Ihnen verabschieden und hoffe sehr,
Sie alle wieder im nächsten Jahr zur selben Zeit in der Schauburg begrüßen
zu dürfen.
Well, folks, that’s it. Time to say goodbye. Hopefully you could understand
all of my English despite my German accent. I am sure your German must have
improved very much during these passed three days. It was my pleasure to be
your host for this weekend and the Schauburg is looking forward seeing all
of you again same time next year.
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Updated
22-01-25 |
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