“Almost like a real web site”
 

IN7OMM.COM
Search | Contact
News | e-News |
Rumour Mill | Stories
Foreign Language
in70mm.com auf Deutsch

WHAT'S ON IN 7OMM?

7OMM FESTIVAL
Todd-AO Festival
KRRR! 7OMM Seminar
GIFF 70, Gentofte
Oslo 7OMM Festival
Widescreen Weekend

TODD-AO
Premiere | Films
People | Equipment
Library | Cinemas
Todd-AO Projector
Distortion Correcting

PANAVISION
Ultra Panavision 70
Super Panavision 70
 

PRESENTED IN 70MM
Super Technirama 70
MCS 70 | DEFA 70
Dimension 150
Sovscope 70
ARRI 765 | Blow-up
35mm to 70mm
Blow-Up by title
IMAX | Cinema 180
Showscan | iWERKS
Various 70mm Films
Large Format Engagement
Chronological Order

VISION, SCOPE & RAMA
Cinerama | Film
Archive | Remaster
Cinemiracle | Rama
Cinerama 360
Kinopanorama
Circle Vision 360
Realife | Grandeur
Natural Vision
Vitascope | Magnifilm
Early Large Format Films

7OMM CINEMAS

France | Germany
Denmark | England
Australia | USA

LIBRARY
SENSURROUND
6-Track Dolby Stereo
CDS | DTS/DATASAT
7OMM Projectors
People | Eulogy
65mm/70mm Workshop

7OMM NEWS
• 2025 | 2024 | 2023
2022 | 2021 | 2020
2019 | 2018 | 2017
2016 | 2015 | 2014
2013 | 2012 | 2011
2010 | 2009 | 2008
2007 | 2006 | 2005
2004 | 2003 | 2002

7OMM NEWSLETTER
2005 | 2004 | 2002
2001 | 2000 | 1999
1998 | 1997 | 1996
1995 | 1994 | PDF
 

in70mm.com Mission:
• To record the history of the large format movies and the 70mm cinemas as remembered by the people who worked with the films. Both during making and during running the films in projection rooms and as the audience, looking at the curved screen.
in70mm.com, a unique internet based magazine, with articles about 70mm cinemas, 70mm people, 70mm films, 70mm sound, 70mm film credits, 70mm history and 70mm technology. Readers and fans of 70mm are always welcome to contribute.

Disclaimer | Updates
Support us
Testimonials
Table of Content
 

 
 
Extracts and longer parts of in70mm.com may be reprinted with the written permission from the editor.
Copyright © 1800 - 2070. All rights reserved.

Visit biografmuseet.dk about Danish cinemas

 

Wie die Schauburg zum Cinerama-Kino wurde

Read more at
in70mm.com
The 70mm Newsletter
Von: Sebastian Graf. Text source: „Die neue Schauburg ist nicht wiederzuerkennen“, from: Badische Neueste Nachrichten, 25/09/1968 Date: 30.09.2016 Original page published 17.08.2005
Der große Schauburg-Saal fasste nach dem kriegsbedingten Wiederaufbau im Jahre 1949 unglaubliche 1000 Besucher. Das derzeitige Fassungsvermögen beträgt 350 Zuschauer. Die Leinwandgröße ist bis heute unverändert geblieben.

Der Umbau des Karlsruher Traditionskinos und die Wiedereröffnung mit Stanley Kubrick's
"2OO1: Odyssee im Weltraum" am 25.09.1968.

„Die alte Schauburg gab Ihren Geist auf,“ hieß es am 2. Juli 1968 in den Badischen Neuesten Nachrichten zur Privatsanierung des einzigen Kinos der Karlsruher Südstadt. Der ehemalige Besitzer Willi Mansbacher, der das Kino an die Deutsche Cinerama (Tochter der amerikanischen Cinerama-Gruppe) verpachtet hatte, scheute weder Kosten noch Mühen, um durch eine Modernisierung dem Publikum ein seinerzeit völlig neues Kinogefühl zu vermitteln.

Ihre Pforten in der Marienstraße öffnete die Schauburg bereits 1929 in den Räumen des ehemaligen Apollo-Varietétheaters, in welchem seit 1906 auch Filme vorgeführt worden waren. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Filmtheater komplett zerstört und erst 1949 am selben Ort neu aufgebaut, im Sommer 1968 komplett renoviert und am 25. September 1968 als „das einzige ständige Cinerama-Lichtspiel-Theater Baden-Württemberg“ (BNN vom 25.09.1968) mit der Aufführung von Stanley Kubricks "2OO1: Odyssee im Weltraum" wiedereröffnet, der zwei Wochen zuvor seine Deutschland-Premiere feiern durfte, und noch aus heutiger Sicht einen mehr als würdigen Filmbeitrag zu diesem Ereignis darstellt.

Nicht ganz so lange wie die fast 3-jährigen Dreharbeiten hat der – trotz goldener Tapeten – die für heutige Verhältnisse verschwindend geringe Summe von ca. 300.000 DM verschlingende Kino-Umbau zum ersten Karlsruher Großraumkino gedauert. Die Strategie der Verantwortlichen bestand darin, sich die Gunst des Publikums durch technisch einschneidende und ästhetisch ansprechende Umbaumaßnahmen zu erkämpfen.
 
More in 70mm reading:

Wie Georg Fricker übernahm Karlsruhes letzten Kinopalast

The evolution of the Schauburg Cinerama cinema

Schauburg Cinerama, Karlsruhe, Germany. Home of The Todd-AO Festival

Stanley Kubrick's "2OO1: A Space Odyssey" in Super Panavision 70

2OO1: a space odyssey Campaign

2OO1: A Space Odyssey Essential Presentation Procedure

Internet link:


schauburg.de

 
Wesentlicher Bestandteil hierfür sind entsprechende kinotechnische Vorkehrungen. Die 17 x 7m große und 120 Grad gekrümmte Cinerama-Leinwand, welche die alte, nur 6,90 x 4,50m messende Leinwand ersetzte, ist dafür prädestiniert, dass sich der Filmfreund bei ausverkauftem Haus als einer unter maximal 670 Zuschauern mitten im Geschehen des Cinerama-Kinos wiederfinden darf. Der große Schauburg-Saal fasste nach dem kriegsbedingten Wiederaufbau im Jahre 1949 unglaubliche 1000 Besucher. Das derzeitige Fassungsvermögen beträgt 350 Zuschauer. Die Leinwandgröße ist bis heute unverändert geblieben.

Auch optisch erstrahlte das Filmtheater 1968 in neuem Glanz; lediglich das Oval der Treppenaufgänge zum Balkon, dem heute als „Cinema“ bekannten Kinosaal mit einem Fassungsvermögen von 150 Besuchern, vermittelte passionierten Schauburg-Gängern ein Gefühl von Vertrautheit. Das Treppenhaus des Kinos mit seiner geschwungenen, gegenläufigen Treppe aus dem Jahre 1949 steht mittlerweile unter Denkmalschutz. Zugang zu den Treppen bietet sich über die 25m lange Wandelhalle, welche den Eingangsbereich in der Marienstraße mit (damals nur) einer Bar für Snacks und Erfrischungen verbindet.

Der nun vom Foyer aus zu erreichende Vorführraum wurde auf die untere Ebene verlegt, damit zwei Projektoren, welche den Projektionsstrahl im rechten Winkel aus einem der fünf Projektionsfenster in 70mm, 35mm und 16mm auf die gekrümmte Leinwand werfen können. An den beiden äußeren Reihen des Balkons wurden Gitter verwendet, welche dem Publikum eine ungetrübte Durchsicht auf die untersten Leinwandecken ermöglichten.
 
 
Das Treppenhaus des Kinos mit seiner geschwungenen, gegenläufigen Treppe aus dem Jahre 1949 steht mittlerweile unter Denkmalschutz.

Der zur Neueröffnung aufgeführte Spielfilm 2001: Odyssee im Weltraum bot schon damals keinesfalls nur „kitzelige Weltraum-Begegnungen“ (BNN vom 25.09.1968), sondern setzte Mäßstabe; weit über das bis dahin kaum ernsthaft wahrgenommene Science-Fiction-Genre hinaus. Mit "2OO1: Odyssee im Weltraum" hat Kubrick Filmgeschichte geschrieben und einen Genrebeitrag geliefert, der auch heute noch sehenswert ist, da er aufgrund seiner technischen und philosophischen Vielschichtigkeit weder an Unterhaltungswert noch an Brisanz verloren hat. Er führt daher den Aufbruch in ein neues (Kino-) Zeitalter wie kaum ein anderer vor Augen.

Die Auswahl des Kubrick'schen Meisterwerks als Eröffnungsfilm der „neuen“ Schauburg symbolisiert zugleich den Aufbruch in eine neue Art der Filmrezeption als Kinoerlebnis der besonderen Art, bei dem die Zuschauer mittendrin im Filmgeschehen sind.

Der architektonische Flair der umgebauten Schauburg mitsamt der projektionstechnischen Innovation kongruiert mit der Progressivität des Films und prägt über Jahrzehnte hinweg ein Höchstmaß an Kino-Atmosphäre; genauso wie Kubricks Sci-Fi-Werk das Genre des phantastischen Films. Der großflächige Abschied von der Holzklasse vollzieht sich zugunsten eines hellerstrahlenden Glanzes, ähnlich wie bei Kubricks 140-Minuten-Epos; dort designtechnisch als Space Age inszeniert als Kontrast zu den dunklen Weiten des Weltalls.
 
 
Die 17 x 7m große und 120 Grad gekrümmte Cinerama-Leinwand, welche die alte, nur 6,90 x 4,50m messende Leinwand ersetzte

Ebenso wie die Schauburg anno '68 war nämlich "2OO1: Odyssee im Weltraum" mit seiner überwältigenden Mise-en-scène und seiner technischen Perfektion etwas noch die Dagewesenes. Die Inszenierung von Bewegtbildern erfolgte in der Cinerama-Schauburg fast ebenso technisch ausgeklügelt wie bei Stanley Kubrick und war damals ebenso progressiv-visionär wie die von ihm akribisch insenzierten Bild- und Klangwelten. Der von ihm in Super Panavision 70 nach Vorlage einer bereits 1948 geschriebenen Short Story von Arthur C. Clarke gedrehte Film mit Produktionskosten von 10,5 Millionen US-Dollar war der finanziell erfolgreichste Film des Jahres '68 und stand mit einem weltweiten Einspielergebnis von über 190 Millionen US-Dollar an der Spitze der damaligen Kino-Charts.

Eine Cinerama-Leinwand wie in der Schauburg scheint wie gemacht für die gewaltige Bildersprache des MGM-Klassikers, weil der Film davon lebt; und zwar vor allem die Weltraumszenen im Mittelteil. Somit ist er alles andere als ein Kammerspiel, der auch nach einem gebührenden Aufführungsort verlangt.

Die Schauburg ist ästhetisch genauso stilbildend wie "2OO1: Odyssee im Weltraum" und hat bis heute genauso wenig von ihrer Faszination eingebüßt. Doch die Ägide unter der Betreiberschaft der Deutschen Cinerama GmbH währte nicht lange. Willi Mansbacher kündigte bereits drei Jahre später den Pachtvertrag und verkauft kurz darauf die Schauburg an den jungen und enthusiastischen Karlsruher Kinomacher Georg Fricker, der die Schauburg mit einem Wechsel zum Programmkino und anspruchsvollen Film eine Richtung gab, die heute noch gültig ist und dem Kino einen Platz unter den führenden Filmkunstkinos Deutschlands einbrachte. Obwohl das unter Denkmalschutz stehende Filmtheater etwas Abseits der Karlsruher Eventmeilen in der Innenstadt liegt, zieht es Filmfreunde und Cineasten aus aller Welt an. Gerade auch die nunmehr in der 12. Auflage alljährlich stattfindenden 70mm-TODD-AO-Festivals versprühen einen internationalen Charme, dem nicht nur damals Kinofreunde erlagen.

Und nicht zuletzt dadurch, dass die Schauburg als eines der wenigen Lichtspielhäuser in Deutschland mit ihre Projektionstechnik die Kultur für Filmproduktionen im 70mm-TODD-AO Format bis zum heutigen Tag erhalten und gepflegt hat, wird sie dem filmischen Anspruch von Stanley Kubrick und anderen Hollywood-Altmeistern mehr als gerecht.

• Go to Wie Georg Fricker übernahm Karlsruhes letzten Kinopalast
 
 

Examples of Schauburg's 7OMM Program

 
 
 
 
   
Go: back - top - back issues - news index
Updated 07-01-23