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FLAMMENDE JAHRE. Der erste 70mm Panorama-Spielfilm
PROGRESS Film PROGRAMM, July 1963 |
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Written by: Ruth
Pergen & Klaus Zunker. Thanks to Ingolf Vonau and Anders Olsson |
Date:
08.09.2014 |
Der
Mensch ist groß. Aber wie schwer ist es, seine Größe, seine Größe in Leid
und in Freude, zu erkennen und schwerer noch zu gestalten. Der berühmte
ukrainische Schriftsteller und Regisseur Alexander Dowshenko besaß diese
Menschenliebe und diese künstlerische Meisterschaft, in all seinen Werken
dem Menschen ein Denkmal zu setzen.
Dies ist das Heldenlied auf den ukrainischen Bauern und Soldaten Iwan Orljuk,
der aus seinem kleinen, friedlichen Dorf am Dnepr in den Krieg ziehen mußte.
Iwan Orljuk hat seine Mutter nicht gesehen, als sie auf einem Hügel stand
und weit nach Osten den letzten Segen für den Sohn rief, als die Faschisten
schon die heimatliche Erde mit Mord und Flammen überzogen. Iwan Orljuk wußte
auch nicht, daß seine Eltern auf der Brandstätte der heimischen Hütte
erfroren. Er stand vor dem Kriegsgericht, angeklagt, zwei eidbrüchige
Soldaten erschossen zu haben. Ein Bauer ist kein Mann der vielen Worte. Was
soll er sagen zu seiner Verteidigung? Behutsam und bedächtig fügt er die
Sätze, spricht von der Erde, dem guten schwarzen Boden, den er liebt, und
von der Saat, die keimen und nicht verdorren will.
Iwan Orljuk wird in ein Strafbataillon versetzt, lenkt in vorderster Front
das Feuer der eigenen Truppen auf sich, damit die feindliche Stellung
vernichtet werde. - Niemand glaubt im Lazarett, daß der Schwerverletzte zu
retten sei; denn ärztliche Kunst versagt vor einem Bündel kaum noch
zuckenden Lebens. Aber stärker ist der Wille Iwan Orljuks. Die Erde, der
Pflug braucht ihn. Er ist ja nicht in den Krieg gegangen, um fremdes Land zu
erobern, sondern um seins, das angegriffene, zu schützen.
So lebt er und geht wieder in den Kampf, wird wieder verwundet und übersteht
auch dieses. Ein Held? Es hat so viele gegeben wie ihn, Söhne der Heimat,
liebende, opferbereite Söhne. Und Töchter. Wie Uljana, Iwan Orljuks Braut,
die, mißhandelt, in letzter Minute vor der Hinrichtung entfliehen konnte.
Oder Marie, die aus dem endlosen Zug der nach Deutschland Deportierten
wieder in das ukrainische Dorf kommt. Sie trägt schwer an dem Kind des
unbekannten Vaters, das dennoch ihr Kind ist. Wieviel ist zerstört worden.
Häuser und Scheunen kann man wieder errichten, die Felder neu bestellen.
Aber die Wunden am menschlichen Herzen, wer vermag sie zu heilen? Die gute,
die mütterliche, fruchtbringende Erde, die Heimat, um deretwillen sie litten,
kämpften und siegten, wird heilen und helfen.
Schon trägt der kleine Wassilik im übermütig-kindlichen Spiel die
Handgranate über die Ackerfurchen. Er kennt die Gefahr nicht mehr. Und auf
den einst von Granaten gepflügten Feldern wächst wieder das Brot.
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DER 70mm FILM - EINE NEUHEIT IN DER FILMTECHNIK
Von Klaus Zunker
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So
alt wie die Kinematographie selbst ist auch das Bestreben der Techniker,
immer neue Wege zu einer höheren Wiedergabequalität zu finden. Hierbei sind
durch die anamorphotischen Projektionsverfahren die technischen
Möglichkeiten des 35-mm-Films erschöpft worden. Die Forderung nach großen
Bildflächen in den Filmtheatern führte zu extremen
Vergrößerungsverhältnissen, und jeder Fotoamateur wird beurteilen können,
welche Unzulänglichkeiten bei einer etwa 1000fachen Vergrößerung auftreten.
Der Einzug des 70-mm-Films in die Kinos war ein beachtlicher Schritt zur
Verbesserung der Bildqualität. Bildflächen mit einer Größe von 200
Quadratmetern stellen jetzt kein unlösbares Problem mehr dar. Der Zuschauer
hat nicht mehr den Eindruck, ein an die Wand projiziertes Bild zu sehen,
sondern er ist in die Handlung einbezogen, er hat das Gefühl, dabeizusein.
Dieser Eindruck wird dadurch hervorgerufen, daß eine stark gekrümmte
Projektionsfläche ein horizontartiges Bild vermittelt. Die Größe der
Bildfläche kommt der Ausdehnung des Gesichtsfeldes sehr nahe. Hinzu kommt,
daß die Schallaufzeichnung in echter Stereophonie durch sechs getrennte
Verstärkerkanäle wiedergegeben wird. Die Tatsache, daß bei einer Projektion
auf 22 Meter Bildbreite das Filmbild nur noch etwa 450fach vergrößert wird,
bietet alle Voraussetzungen für eine hervorragende Bildschärfe.
Der 70-mm-Film stellt natürlich erhöhte Anforderungen an die technische
Ausrüstung eines Filmtheaters. Die räumliche Gliederung des Zuschauerraums
muß den neuen Verhältnissen in bezug auf Größe und Sitzplatzanordnung
gerecht werden. Für die Projektion werden Universalbildwerfer eingesetzt,
die sowohl für 70-mm-Filme als auch für 35-mm-Filme ausgerüstet sind. Eine
hohe Lichtleistung wird durch leistungsfähigere Bogenlampen und
Gleichrichter erreicht. Außerdem muß die gesamte Filmherstellung mit
70-mm-Apparaturen ausgerüstet werden. Das betrifft alle Verarbeitungsstufen
vom Rohfilm bis zur fertigen Theaterkopie. Alles in allem ist eine Vielzahl
von Veränderungen, die sehr hohe Investitionen verlangen, notwendig.
Es darf daher nicht erwartet werden, daß der 70-mm-Film generell in allen
Filmtheatern gezeigt wird. Diese Form der höchsten Wiedergabequalität wird
vorerst eine Angelegenheit der größten Erstaufführungstheater sein.
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Gegen Voreinsendung des Rückportos und des
Rechnungsbetrages erhalten Sie die gewünschten Filmprogramme, soweit sie
noch vorhanden sind, über das Filmtheater "Casino", Leipzig C 1,
Neumarkt. Ferner haben Sie auch die Möglichkeit, ältere Filmprogramme
bei Ihrem Filmtheater oder Ihrer Spielstelle zu kaufen. Regelmäßig
können Sie unsere Programmhefte im Postabonnement zu einem
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Markt 2-4, Ruf: 20 06 71
Für Inhalt und Gestaltung verantwortlich:
Zentraler Presse- und Werbedienst
Druck: VEB Vereinigte Druckereien Magdeburg
IV-14-50 Ag 214/250/62
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FLAMMENDE JAHRE
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Rollen |
Darsteller |
Deutsche Sprecher:
Iwan Orljuk |
N. Wingranowski |
Horst Manz
Uljana |
S. Shgun |
Renate Richter
Glasunow |
B. Andrejew |
Heinz Suhr
Welitschko |
M. Majorow |
Albert Hetterle (Träger des
Kunstpreises der DDR)
Antonina |
A. Bogdanowa |
Gertrud Bergmann
Schröder |
W. Akuraters |
Ralph I. Boettner
Mandryka |
B. Nowikow |
Alfred Müller
Rjasny |
S. Lukjanow |
Frantisek Palka-Helling
Grybowski |
W. Seldin |
Fred Ludwig
Roman |
E. Bondarenko |
Helmut Müller-Lankow
Sprecher: Sergej Bondartschuk Eberhard Mellies
Eine Filmballade von Alexander Dowshenko
• Kamera: F. Proworow, A. Temerin
• Musik: G. Popow
• REGIE: JULIA SOLNZEWA
• Deutsche Bearbeitung: VEB DEFA-Studio für Synchronisation
• Dialog der deutschen Fassung: Wito Eichel, Träger des Heinrich-Greif-Preises
• Regie: Helmut Brandis, Träger des Heinrich-Greif-Preises
• Schnitt: Gerda Marczinkowski
• Ton: Helga Schwarz, Fritz Klenke
• Ein farbiger 70-mm-Film aus der Sowjetunion im Verleih des VEB Progress
Film-Vertrieb
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05-01-25 |
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